Endlich beginnt sie wieder, die Jahreszeit der Sternenbeobachtung. Im Winter wird es eher dunkel und die Sterne funkeln schon in voller Pracht früh am Abend. Das Winterhalbjahr mit meinem Lieblingssternbild des Orion zeigt sich mit frostig klaren Nächten. Nun war es wieder soweit, nach der partiellen Sonnenfinsternis Anfang Juni dürft das Teleskop wieder in den Garten und seinen Dienst verrichten. Wie immer in frostigen Nächten zeigte sich das Teleskop von seiner angenehmsten Seite. Die Steuerung erfolgte vom warmen Wohnzimmer aus. Das ist toll…
Sternenhimmel Brachwitz 05.04.2020
In den letzten Tagen im Jahr 2019 konnte ich das eVscope erstmalig testen.
Nun, über 3 Monate später, kam das Teleskop wieder zum Einsatz. Erstmal musste ich mich mit der Technik wieder vertraut machen, doch schon nach kurzer Zeit hopste das eVscope von Himmelsobjekt zu Himmelsobjekt.
Die Bedienung ist absolut komfortabel und die Ergebnisse sind für die kleine Größe des Teleskops beachtlich.
Das macht Spaß, aber seht selbst.
August
August
…ist mit 31 Tagen der achte Monat im Gregorianischen Kalender und in Zentraleuropa im Mittel der zweitwärmste Monat des Jahres. Er umfasst den Großteil der sogenannten „Hundstage“, die im alten Ägypten mit den Nilhochwässern und auch in Europa seit der klassischen Antike mit den heißesten Wochen des Jahres in Verbindung gebracht werden.
Der achte Monat des Jahres unseres Gregorianischen Kalenders war im alten Rom ursprünglich der sechste und hieß dementsprechend, nämlich „Sextilis“ (latein. sex = sechs). Namenspatron ist der römische Kaiser Augustus (23.IX. 63 v. Chr. bis 19.VIII. 14 n. Chr.), der in diesem Monat sein erstes Konsulat antrat. Ursprünglich hatte Sextilis 29 Tage, bekam durch Caesars Kalenderreform 30 und, um ihm die gleiche Länge des nach Caesar benannten Monats Juli zu geben, nach seiner Umbenennung schließlich 31 Tage. Dabei wurde der 31. Tag kurzerhand dem Februar abgeknöpft. Altgermanische Namen für den August lauten Arnodmanod oder Ernting = Erntemonat, aber auch Ährenmonat, Sichel- oder Weidemond waren bei unseren Vorfahren gebräuchlich.
Den nächtlichen Sternenhimmel im Süden ziert das Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Atair, Deneb und Wega in den Sternbildern Adler, Schwan bzw. Leier. Die Frühlingssternbilder sind nun endgültig vom westlichen Firmament verschwunden und am östlichen Himmel findet man mit Pegasus und Perseus bereits die Gestirne des Herbstes. Die Tage werden spürbar kürzer, denn die lichte Tageslänge auf 50° nördlicher Breite, das entspricht etwa Frankfurt am Main oder Prag, sinkt im Verlaufe des Monats um mehr als anderthalb Stunden von 15 h 15 min auf 13 h 34 min. Ende August erreicht die Sonne in Frankfurt nur noch eine Mittagshöhe von knapp 49° über dem Horizont (zur Sommersonnenwende dagegen circa 63,5°).
Unter den Planeten ist – wie bereits im Juli – der Mars am eindrucksvollsten. Der „Rote Planet“ ist fast die ganze Nacht zu sehen und nach dem Erdmond das zweithellste Objekt am Himmel. Außerdem zeigen in den Nächten vom 11. bis zum 13. August 2018 die Perseiden, ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom, ihr Maximum an Sternschnuppen. Sie können in der zweiten Nachthälfte bei klarem Himmel gut beobachtet werden, zumal am 11. August Neumond ist. Weiter unten finden Sternfreunde eine von der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH und Co. KG, Stuttgart, publizierte Darstellung des Firmaments spätabends im August 2018. (Wenn man im Freien senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)
Im August sind die Temperaturunterschiede zwischen den Randmeeren Europas und dem Festland relativ gering, somit gilt er im Allgemeinen als recht beständiger Monat. Länger andauernde Hochdrucklagen sind normal und nicht selten ist der August die wärmste Zeit des Sommers. In diesem Jahr setzt der August die Hitzewelle des Vormonats zunächst fort und der gestrige 3. August 2018 war mit Tageshöchsttemperaturen von verbreitet deutlich über 30 °C und einem Spitzenwert von 37,2 °C in Darmstadt einer der heißesten Tage in Deutschland. Auch wenn die Hitzewelle im kurzfristigen Vorhersagebereich noch andauert, deutet sich im mittelfristigen Vorhersagebereich etwa ab der zweiten Hälfte der 32. Kalenderwoche von Nordwesten her eine allmähliche Abkühlung an.
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 04.08.2018
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Der Juli
Der Juli
…ist mit 31 Tagen der siebente Monat im Gregorianischen Kalender und in Europa, Nordamerika sowie dem größten Teil Asiens der wärmste Monat des Jahres. Seine Bedeutung für die Erträge der beginnenden Ernte widerspiegelt sich in zahlreichen Bauern- und Wetterregeln. Glaubt man der bekannten „Siebenschläferregel“, dann behält der Sommer 2018 seien warmen bis heißen und trockenen Charakter.
Der Juli war im römischen Kalendarium ursprünglich der fünfte Monat und hieß bis zu seiner Umbenennung im Jahre 44 v. Chr. auch so, nämlich „Quintilis“. Heutiger Namenspatron ist der römische Staatsmann Gaius Julius Caesar (13.VII. 100 v. Chr. bis 15.III. 44 v. Chr.), dem auch die Kalenderreform des Jahres 44 v. Chr. zu verdanken ist. Alte deutscher Namen für den Juli lauten „Heuert“ oder „Heumond“, da im Juli die erste Heumahd eingebracht wird, aber auch „Bären- oder Honigmonat“ waren bei unseren Altvorderen gebräuchlich.
Den nächtlichen Himmel dominiert das „Sommer-Dreieck“, bestehend aus den hellen Sternen Atair, Deneb und Wega in den Sternbildern Adler, Schwan bzw. Leier. Das „Sommer-Dreieck“ ist allerdings kein Sternbild, sondern ein so genannter Asterismus. Damit bezeichnet man eine Sternkonstellation, die nicht „offiziell“, also von der Internationalen Astronomischen Union anerkannt wurde. Die Tage werden im Juli bereits wieder deutlich kürzer, beispielsweise verringert sicht die lichte Tageslänge auf 50° nördlicher Breite, das entspricht etwa der Lage von Frankfurt am Main oder Prag, im Verlaufe des Monats um etwa eine Stunde von knapp 16 h 20 min auf gut 15 h 18 min. Weiter unten finden Sternfreunde eine von der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH und Co. KG, Stuttgart, publizierte Darstellung des Firmaments spätabends im Juli 2018. (Wenn man im Freien senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)
In Mitteleuropa ist der Juli im klimatologischen Mittel der wärmste Monat des Jahres. Trotzdem gilt er bei uns gemeinhin als unbeständig, denn der Nordatlantik ist noch relativ kühl und wenn Meeresluftmassen unser Wetter beherrschen, kann der Sommer buchstäblich ins Wasser fallen (was jedoch lange nicht mehr vorkam). Andererseits können lang andauernde, hochdruckbeeinflusste Wetterlagen dem Juli einen subtropischen Charakter verleihen. Dies scheint auch 2018 der Fall zu sein, denn die in diesem Frühjahr/Sommer bereits häufig aufgetretenen Großwetterlagen mit hohem Luftdruck oder aber geringen Luftdruckgegensätzen sowie dominierenden Warmluftmassen setzen sich wahrscheinlich bis zum Monatsende fort und in der zweiten Hälfte der nächsten Woche deutet sich sogar eine „Hitzewelle“ an.
Auch der Juli kennt meteorologische Witterungsregelfälle (Singularitäten), etwa den „Siebenschläfer“, auf dem eine bekannte Bauern- oder Wetterregel beruht: „…das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“. Siebenschläfer ist zwar formal am 27. Juni, jedoch muss man bedenken, dass sich die Kalendertage vor der Gregorianischen Reform im Jahre 1582 im jahreszeitlichen Verlauf stetig verschoben hatten, so dass der Siebenschläfertag heute einem späteren Datum entspricht, und zwar ungefähr dem 7./8. Juli. Wie auch immer, im süddeutschen Raum bestimmte in 60 bis 70 % aller Fälle der Ende Juni/Anfang Juli herrschende Wettercharakter auch die Witterung des folgenden Sommers; für Norddeutschland hingegen ließ sich kein derartiger statistischer Zusammenhang feststellen. Am 7. und 8. Juli war es in Deutschland meist sonnig und trocken bei durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen um 25 °C (innerhalb des Stationsnetzes des Deutschen Wetterdienstes). Glaubt man also der Siebenschläferregel, dann steht uns noch eine trockene und warme zweite Sommerhälfte bevor.
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 21.07.2018
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Der Juni
Der Juni
…ist mit 30 Tagen der sechste Monat im Gregorianischen Kalender. Im Juni haben wir Sonnenwende, deren genaues Datum je nach himmelsmechanischer Konstellation zwischen dem 20. und 22. liegen kann, die jedoch meist am 21. stattfindet.
…war im altrömischen Kalendarium ursprünglich der vierte Monat des Jahres, er ist nach der Himmelsgöttin Juno, der Gattin des Göttervaters Jupiter benannt. Juno galt als „jugendlich blühende“, sie war die Göttin der Gestirne, außerdem Stifterin und Hüterin der Frauen, der Liebenden und der Ehe. Ein altdeutscher Name für den Juni ist „Brachmond“, da in der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft in diesem Monat die Bearbeitung der seit der Vorjahresernte liegen gebliebenen Brache begann.
Im Juni wachsen die Tageslängen und die Mittagshöhen der Sonne bis zur Sonnenwende nur noch langsam. Am 21.06.2018 um 12:07 Uhr MESZ erreicht die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn durch die Sternbilder des Tierkreises (Ekliptik) ihren nördlichsten Punkt. Mit der Sonnenwende beginnt auf der Nordhalbkugel der astronomische oder kalendarische Sommer, auf der Südhalbkugel der Winter. An diesem Tage steht die Sonne in 50° nördlicher Breite, das entspricht etwa der Lage von Frankfurt am Main oder Prag, mittags etwas mehr als 63° über dem Horizont. Die lichte Tageslänge beträgt beispielsweise in Flensburg knapp 17 h 21 min und in Garmisch-Partenkirchen circa 15 h 59 min.
Das nächtliche Firmament widerspiegelt den Übergang vom Frühling zum Sommer. Unweit vom Zenit und damit hoch am Himmel stehen die Sternbilder Herkules und Großer Wagen. Das „Frühlingsdreieck“ (kein anerkanntes Sternbild, sondern eine beständige Konstellation der markanten Sterne REGULUS im Sternbild des Löwen, ARKTUR im Bärenhüter (Bootes) und SPICA in der Jungfrau) ziert noch den Westhimmel, während das „Sommerdreieck“ (ebenfalls ein sog. Asterismus, d.h. eine Gruppierung aus den Sternen WEGA in der Leier, DENEB im Schwan und ATAIR im Adler) bereits vollständig am Osthimmel aufgegangen ist.
Von den Planeten stellt die Venus unseren „Abendstern“ dar, der Mars wird im Verlaufe des Monats länger sichtbar und heller, Jupiter verlässt dagegen den Nachthimmel allmählich, während Saturn den ganzen Juni über sichtbar bleibt. Weiter unten finden Sternfreunde eine von der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH und Co. KG, Stuttgart, publizierte Darstellung des Firmaments spätabends im Juni 2018. (Wenn man im Freien senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)
Am 1. Juni ist übrigens klimatologischer Sommerbeginn. Dennoch verhält sich der Monat nicht immer „artgerecht-sommerlich“. Vielmehr kennt auch der Juni sogenannte Witterungsregelfälle oder meteorologische Singularitäten, von denen die „Schafskälte“ am bekanntesten ist. Unter der „Schafskälte“ versteht man einen Polarlufteinbruch aus Nord oder Nordwest, welcher mit hoher Wahrscheinlichkeit, aber nicht alljährlich, etwa zwischen dem 4. und dem 20. Juni auftritt.
In diesem Jahr startet der Juni so, wie der Mai endete, und zwar „standesgemäß“ mit sommerlichen oder gar heißen Tageshöchsttemperaturen in einer ursprünglich „subtropischen“ Warmluftmasse. Dabei können zeit- und gebietsweise Schauer und teils kräftige Gewitter ausgelöst werden, die örtlich Unwettercharakter durch Starkregen, Hagel und Sturmböen aufweisen.
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 31.05.2018
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Der April
Der April
Im April ringen gewöhnlich Reste des Winters in Form von sehr kalten Luftmassen mit der nun bereits hoch stehenden Sonne und herangeführten Warmluftmassen um die Vorherrschaft in der europäischen Wetterküche, was dem Monat seinen typischen, „wetterwendischen“ Charakter verleiht.
Im römischen Kalendarium war der April ursprünglich der zweite Monat des Jahres. Sein Name bezieht sich vermutlich auf die sich im Frühling öffnenden Knospen (lat. aperire = öffnen), oder das Auftauchen des Kuckucks (lat. Aprilis). Alte deutsche Namen für den April sind „Ostarmanoth“, nach Ostara, der altgermanischen Göttin der Morgenröte, „Ostermond“, aber auch „Wandelmonat“ oder „Launing“, was auf die Wechselhaftigkeit der Witterung im April hinweist, die schon unseren frühmittelalterlichen Vorfahren auffiel.
Im April verlängert sich der lichte Tage in 50° nördlicher Breite, das entspricht etwa der Lage von Frankfurt am Main oder Prag, von ca. 12 h 57 min am Monatsbeginn auf knapp 14 h 41 min am Monatsende. Auch am nächtlichen Himmel zeigt sich zunehmend die Dominanz des Frühlings, im Süden funkelt Regulus im Sternbild des Löwen. Weiter östlich folgt der rötliche Stern Arktur im Bärenhüter und etwas tiefer über dem Horizont steht Spica im Sternbild Jungfrau, während sich am westlichen Horizont die Wintersternbilder dem Untergang zuneigen.
Im klimatologischen Mittel stellt sich im April im nordatlantisch-europäischen Raum die atmosphärische Zirkulation vom winterlichen, meist zonal geprägten und durch Westwetterlagen gekennzeichneten Regime zum eher meridional dominierten Zirkulationsschema des Sommerhalbjahres um. Länger andauernde Hochdrucklagen sind allerdings meist noch selten, insbesondere im April ringen gewöhnlich polare und subtropische Luftmassen um die Vorherrschaft in Mitteleuropa, worin sich die sprichwörtliche Wechselhaftigkeit des Aprils begründet.
So erleben wir einerseits bei entsprechenden Wetterlagen oftmals schon frühsommerliche Tage (beispielsweise sind am morgigen Sonntag im Westen Höchstwerte von 25 °C möglich), andererseits kann auf der Rückseite von Tiefausläufern hoch reichende und labil geschichtete Kaltluft für wechselhaftes Schauerwetter sorgen. Leichte Nachtfröste bei klarem Himmel stehen im April immer noch auf dem Programm und wenn – wie in diesem Jahr – mit östlichen Winden „russische Polarluft“ nach Mitteleuropa geführt wird und es an den Fronten von Tiefdruckgebieten zu Aufgleitvorgängen von wärmerer Atlantikluft kommt, sind auch „weiße Ostern“ nichts Außergewöhnliches.
Unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/04/07.html finden Sternfreunde eine vom Kosmos-Verlag, Stuttgart, publizierte Darstellung des Firmaments spätabends im April 2018. (Wenn man im Freien senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 07.04.2018
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Der Januar
Der Januar
Der Januar ist der erste Monat des Jahres im Julianischen sowie im Gregorianischen Kalender, er hat 31 Tage. Im altrömischen Kalendarium war Januar zunächst der elfte Monat, bevor in einer Kalenderreform im Jahre 153 v. Chr. die Umstellung des Jahresbeginns vom 1. März auf den 1. Januar realisiert wurde. In den Jahrhunderten danach variierte der Jahresbeginn wiederum, bevor ihn Papst Innozenz XII. im Jahre 1691 n. Chr. erneut auf den 1. Januar legte.
Januar wurde nach Janus, dem römischen Gott des Anfangs und des Endes benannt. Dieser hat der Sage nach 2 Gesichter, was man heutzutage als Rückblick aufs alte und Ausblick ins neue Jahr interpretieren mag. Alte deutsche Namen für den Januar sind Hartung, Eis-, Schnee- oder Wintermond. Im oberdeutschen Sprachraum (Österreich, Südtirol) ist auch die Bezeichnung Jänner üblich, in Osteuropa wurde der Januar früher auch Wolfsmond genannt, da sich in dieser Zeit die Wölfe paaren.
Im Januar wandert die Sonne wieder entlang des aufsteigenden Astes der Ekliptik, ihre mittäglichen Kulminationshöhen nehmen im Verlaufe des Monats um knapp sechs Grad zu und der lichte Tag verlängert sich um mehr als eine Stunde, beispielsweise in Frankfurt am Main (50°07’N, 08°41’E) auf 9 h 17 min. Am Mittwoch, den 3. Januar 2018, kommt die Erde während ihrer jährlichen Umkreisung der Sonne bei einer Entfernung von etwa 147,1 Mio. km unserem Zentralgestirn am nächsten (Perihel).
Jedoch ist aufgrund der Neigung der Erdachse gegenüber dem Himmelsäquator im Winter die Nordhemisphäre der Sonne abgewandt. Auch wenn die Sonne nun immer länger scheint, ist die Strahlungsbilanz bei uns weiterhin deutlich negativ und es wird (noch) nicht wärmer. Im Gegenteil, wenige Wochen nach der Sonnenwende sind die Landmassen so ausgekühlt, dass der Januar in Mitteleuropa im Durchschnitt der kälteste Monat des Jahres ist.
Ob sich nun der Januar im konkreten Falle als strenger Wintermonat oder eher mild präsentiert, hängt von der sich einstellenden Großwetterlage ab. Gelangt etwa eingeflossene Polarluft tagelang unter Hochdruckeinfluss, hat „Väterchen Frost“ das Sagen. Wenn es dagegen zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag mild bleibt, so wird sich wahrscheinlich (in ca. 70% aller Fälle) eine niederschlagsträchtige Westwetterlage durchsetzen und ein milder Hochwinter folgen.
Der Januar 2018 startet mit einer „zyklonalen Westwetterlage“, d.h. zwischen hohem Luftdruck über dem Mittelmeerraum und tiefem Luftdruck zwischen Neufundland und Skandinavien gelangt mit lebhafter westlicher Strömung milde Atlantikluft nach Zentraleuropa. In die Strömung eingelagerte Tiefausläufer bewirken mit ihren Wolkenfeldern und Niederschlagsgebieten einen unbeständigen Wettercharakter und die Luftdruckgegensätze zwischen den Warm- und Kaltluftmassen an der Frontalzone sorgen für eine gehörige Portion Wind. Mild, windig und regnerisch sind auch die mittelfristigen Wetteraussichten.
Unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2017/12/29.html finden Sternfreunde eine vom Kosmos-Verlag, Stuttgart, publizierte Darstellung des Firmaments im Januar 2018. (Wenn man im Freien senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich in Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.) In klaren Nächten kann man an dunklen, abgeschiedenen Standorten die Milchstraße beobachten, die sich von Südost nach Nordwest über den Himmel erstreckt. Markante Sterne aus verschiedenen Sternbildern gruppieren sich zum gut sichtbaren „Wintersechseck“ und hoch am Südhimmel dominiert das Sternbild des mythischen „Himmelsjägers“ Orion.
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 29.12.2017
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eVscope wir sind dabei
eVscope wir sind dabei!
Die Sternwarte Brachwitz setzt auch zukunftweisende Technik und beteiligt sich an er Entwicklung des eVscope der Firma UNISTELLAR.
Es wird den Blick auf den Sternenhimmel verändern und deswegen sind wir ganz vorne mit dabei.
Der Sternhimmel über Brachwitz ist einzigartig und wird durch dieses Teleskop noch interessanter.
https://youtu.be/7YUeBPuWvng